Dörfer Xidi und Hongun

In der Provinz Anhui im Westen Chinas liegen die Dörfer Xidi und Hongcun. Sie wurden im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe ernannt, da sie den lokalen Stil der Provinz repräsentieren. Diese nicht-städtischen Siedlungen, ein nahezu verschwundener Bautyp, und die Integration der Häuser in ein umfassendes Wasser-System sind einzigartig.
Die Besiedlung von Xidi erfolgte während einer feudalen Zeit und ist beispielhaft für die wohlhabende Handelsnation. Ursprünglich hieß es Xichuan, was „westlicher Fluss“ bedeutet. Ein Nachfahre des damaligen Kaisers aus der Hu-Familie zog 1047 nach Xidi und verhalf dem Ort zu dessen Bedeutung. In dieser Zeit entstanden eine Reihe wichtiger privater und öffentlicher Gebäude. Die Hu-Familie gehörte vom 17. bis Mitte 19.Jh zu den einflussreichsten chinesischen Familien. Die Siedlung liegt umgeben von Bergen in einem Flusstal. Die Granitstrassen sind durch enge Gassen verbunden, vor den wichtigsten Gebäuden gibt es kleine Freiflächen. Die Gebäude orientieren sich an den Flussläufen und sind meist Fachwerkhäuser mit sehr kleinen Fenstern.

Hongcun wurde 1130 durch Wang Wen aus der Han-Dynastie gegründet. Es befindet sich am oberen Flusslauf am Fuße der Berge. Die Straßen und Gassen folgen dem Wasserlauf und ergeben so ein einzigartiges Schachbrettmuster. Das Dorf hatte zwei wohlhabende Perioden, 1401–1620 und 1796–1908. Die Familie Wang hatte wohlhabende Beamte und Kaufleute, die für den Bau vieler schöner Gebäude sorgten. 1405 wurde ein Kanal in das Dorf gelegt, um die Frischwasserversorgung zu garantieren. Im 19. Jh. entstand eine Zahl herausragender öffentlicher Gebäude.
Mit dem Niedergang der Republik fiel erst Xidi dann Hongcun. Viele der Gebäude und das Wassersystem sind bis heute erhalten.

