UNESCO Welterbe China – Tian Shan

Der langgestreckte Gebirgszug Tian Shan befindet sich im äußersten Nordwesten der Volksrepublik China in dem uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang. Ausläufer des Gebirges erstrecken sich auch nach Kasachstan, Kirgistan, Usbekistan und Tadschikistan. Das chinesische Wort Tian Shan heißt übersetzt „Himmlische Berge“. Auf uigurisch heißt der Gebirgszug „Tanri Tagi“, was so viel wie „Gottes Berg“ bedeutet. Der Tian Sha besteht aus zehn Teilgebirgen. Der höchste Berg ist der 7439 Meter hohe Dschengisch Tschokusu. Er wird auch „Gipfel des Sieges“ genannt. Dieser Berg befindet sich auf dem Staatsgebiet von Kirgistan. Es folgt der 7010 Meter hohe Khan Tengri („Himmelsherrscher“). Er befindet sich genau dort, wo die Grenzen von China, Kirgistan und Kasachstan aufeinander treffen. Der Tian Shan ist circa 2450 Kilometer lang und 400 Kilometer breit. Er bedeckt eine Fläche von 1.036.000 Quadratkilometer. In dem Gebirge gibt es circa 16.000 Gletscher. Diese sind wiederum der Ursprung viele großer Flüsse Mittelasiens, die dem Tian Shan entspringen. Genannt seien hier der Ili, der Syrdarja und der Tarim. Im Tien Shan Gebirge herrscht strenges kontinentales Klima.
Im Juni 2013 wurde der chinesische Teil des Gebirges, das Naturgebiet Xinjiang Tianshan, in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen. Damit ist das UNESCO Welterbe China auf 44 Standorte angewachsen, das Tian Shan Gebirge ist das 13te anerkannte UNESCO Weltnaturerbe der Volksrepublik. Die Experten der UNESCO hoben den herausragenden landschaftlichen Wert des Welterbe Tian Shan hervor. Die wechselnden Naturmerkmale von den roten Schluchten, über die Gletscher und Gipfel bis hin zu den einzigartigen Feuchtgebieten und Steppen, sind besonders reizvoll. Eine Aufnahme in das UNESCO Welterbe China, war nach Ansicht der Experten längst überfällig. Die Vertreter Chinas zeigten sich sehr erfreut über die Anerkennung ihrer einzigartigen Natur- und Gebirgslandschaft.
Das Gebiet Xinjiang Tianshan ist das größte Naturschutzgebiet in China. Besonders die lokalen Vertreter des uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang setzen sich sehr für deren Erhalt ein. So erhält der vom Aussterben bedrohte Schneeleopard in dem Naturschutzgebiet eine neue Heimat. In dem Landstrich gibt es inzwischen noch 1700 Tiere dieser Art. Am nördlichen Rand des Tian Shan befindet sich die Stadt Ürümqi. Sie ist von drei Seiten von Bergen umgeben. In der Stadt findet man etliche Kulturdenkmäler, die von den unterschiedlichen Nationalitäten geprägt sind. Im Stadtzentrum von Ürümqi erhebt sich der 910 Meter hohe „Rote Berg“. Auf dem Gipfel des Berges befinden sich der Yuhuan-Pavillon und die acht Meter hohe Zhenong-Pagode. Von hier aus hat man einen weiten Blick in das Tian Shan Gebirge. Unweit der Stadt befindet sich der sehr sehenswerte Himmelssee (Tianchi). Der fünf Quadratmeter große See ist von schneebedeckten Bergen umgeben. An den Ufern befinden sich weit gedehnte Fichtenwälder. Der See ist von geradezu überwältigender Schönheit. Am südlichen Rand des Welterbe Tian Shan ging die alte Seidenstraße entlang. Auch hier findet man noch eine große Anzahl von alten Kulturdenkmälern.