Yinxu

Yinxu (chinesisch für „Ruinen von Yin“) sind die Überreste der prächtigen Hauptstadt Yin der späten Shang-Dynastie. Sie liegen nahe der Stadt Anyang, circa 500 km südlich von Peking in der Volksrepublik China. Als wertvolles Relikt der altchinesischen Kultur und aufgrund vieler einzigartiger Funde, ist Yinxu seit 2006 als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet.
Im 14. Jahrhundert v.Chr. herrschte in China der mächtige König Pan Geng, der die Stadt Yin als seine Hauptstadt auserkoren hatte. Für 255 Jahre war Yin das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes, bis es, gemeinsam mit dem Ende der Shang-Dynastie, in Schutt und Asche gelegt wurde. Die Ruinen ruhten knapp 3000 Jahre im Schatten ihrer Vergangenheit, bis sie in den 1930 Jahren zu neuem Ruhm fanden. Erste Archäologen unternahmen großflächige Ausgrabungen und entdeckten dabei die Überreste des Palastes des Königs, die königlichen Grabanlagen, mehrere Gebetsschreine und viele weitere kulturelle Güter der damaligen Zeit. Besonders hervorzuheben sind die so genannten Orakelknochen. Dies sind bearbeitete Tierknochen mit eingravierten Schriftzeichen, welche die ältesten Zeugnisse der chinesischen Schrift darstellen. Die Knochen waren vermutlich Instrumente zur Weissagung, welche in China seit je her weit verbreitet ist. Die Ausgrabungen in Yinxu gaben auch erstmals Aufschluss über den Stand der Technologie im bronzezeitlichen China. Viehwagen, Brunnen und die Überreste von Erntemaschinen, zeigen die Fortschrittlichkeit in der die damaligen Bewohner Yinxus lebten.
Yinxu ist zweifelsohne eine der wichtigsten archäologischen Fundstätten der Welt und eine Reise zu den Ruinen dieser einstmals prächtigen Stadt erlaubt einen faszinierenden Einblick in das antike China.