Yungang-Grotten

Die Yungang-Grotten in Shanxi wurden im 5. und 6. Jahrhundert n.Chr. als buddhistische Höhlentempel angelegt. Die 252 Höhlen mit über 51 000 Statuen stellen ein Meisterwerk der frühen chinesischen Höhlenkunst dar. Die einzigartige Verschmelzung von süd- und zentralasiatischer religiöser Kunst mit chinesischen Traditionen verdeutlicht den Einfluss des Buddhismus auf China, weshalb die Yungang-Grotten 2001 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden.
Unter der Dynastie der Nördlichen Wei wurde Datong zur Hauptstadt des Reiches. In dieser Zeit etablierte sich der Buddhismus in China. Im Jahr 460 n.Chr. begann der Mönch Tan Yao in einem Tal in der Nähe von Datong mit der Errichtung der ersten Höhlentempel. In den folgenden 65 Jahren entstanden mit Unterstützung des Kaiserhauses insgesamt 252 Höhlen. Da diese in Sandstein gehauen wurden, waren sie von Anfang an starker Verwitterung ausgesetzt. Deshalb mussten in den folgenden Jahrhunderten zahlreiche Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Bereits um das Jahr 1000 herum wurden die ersten hölzernen Vorbauten errichtet, die aber schon bald niederbrannten. Die heute noch erhaltenen hölzernen Schutzgebäude stammen aus dem 17. Jahrhundert.
Die Tempelanlage erstreckt sich über eine Länge von etwa einem Kilometer am Fuß des Berges Wuzhou Shan und wurde in drei Bauphasen errichtet. Während der ersten Phase entstanden am westlichen Ende fünf Haupthöhlen mit gewaltigen Buddha-Statuen. Dann folgte eine Reihe von Zwillingsgrotten mit quadratischem Grundriss, die in typisch chinesischem Stil dekoriert sind. In der letzten Phase wurde eine Vielzahl von kleinen, uneinheitlichen Nischen errichtet. Insgesamt enthalten die Yungang-Grotten mehr als 51 000 Buddha-Statuen von einer Größe von wenigen Zentimetern bis hin zu 15 Metern.

