Tai Shan

Der Tai Shan ist ein 1 545 Meter hoher Berg, der in der Provinz Shandong in der Volksrepublik China liegt. Er ist der berühmteste der fünf heiligen Berge des Daoismus. Das alte chinesische Weltbild betrachtete das Reich der Mitte als Quadrat. In diesem Quadrat bildet der Taishan den östlichen Eckberg. Im alten China galt der Tai Shan als höchster Berg der Erde und wird seit über 2000 Jahren von Herrschern Chinas besucht, die dort Opfergaben darbringen. Aufgrund seiner historischen Bedeutung wurde der Tai Shan im Jahr 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.

Besucher des Berges haben die Möglichkeit, den Gipfel zu Fuß oder per Seilbahn zu erreichen. Auf den Berg führt eine 9 km lange Treppe, die insgesamt 6 293 Stufen hat. Wer diese Stufen bezwingt, überwindet einen Höhenunterschied von 1 350 Metern. Während des Aufstiegs kommt man an vielen Toren, Hallen und Palästen vorbei, die alle besichtigt werden können. Auf dem Gipfel befinden sich mehrere Tempel und Gaststätten. Das bedeutendste Gebäude ist der Tempel des Jadekaisers am Jadekaiser-Gipfel. Der Jadekaiser ist in der chinesischen Mythologie eine der wichtigsten Gottheiten. Er wird von Daoisten als Hauptgott verehrt und gilt innerhalb dieser Religion als höchstes Prinzip des Himmels. Der Kaiser von China wurde als irdischer Sohn des Jadekaisers, dem Sohn des Himmels, angesehen.
Im Jahr 2003 bestiegen insgesamt circa 6 Millionen Touristen den Berg. Damit gilt der Tai Shan als einer der meistbestiegenen Berge weltweit.

