Die Drei Parallelflüsse Yunnans

Die Drei Parallelflüsse Yunnans sind ein Nationalpark und ein Naturschutzgebiet im Nordwesten der chinesischen Provinz Yunnan. An diesem Ort fließen die drei größten Flüsse Asiens – der Mekong, der Saluen und der Jangtse – durch hohe Bergketten begrenzt, aber so gut wie parallel nebeneinander her und bilden eine der biologisch vielfältigsten Regionen Asiens.

Nachdem ein UNESCO-Funktionär dieses Naturwunder im Jahre 1985 auf Satellitenbildern entdeckte, wurde es im Jahr 2000 als UNESCO-Biospärenreservat nominiert und schließlich am 02. Juli 2003 in die Liste der UNESCO-Welterbestätte aufgenommen und ist seit jeher ein beliebtes Touristenziel. Neben der Einzigartigkeit der parallel verlaufenden Flüsse, zeichnet sich dieses Weltnaturerbe vor allem durch die besondere Lage an der Kante zweier aneinander liegender tektonischer Platten aus, durch die sich über Jahrmillionen eine einzigartige geologische Vielfalt – von Schluchten und Karstlandschaften bis hin zu eisbedeckten Berggipfeln – gebildet hat. So kommt es auch, dass die im Hochland von Tibet entspringenden drei Flüsse über eine Entfernung von 300 km durch bis zu 2 000 m tiefe Schluchten beinahe parallel von Norden nach Süden verlaufen. Begrenzt werden die Flüsse durch das Hengduan-Gebirge, mit seinen teilweise 6 000 m hohen Bergkuppen. Der geologische Formenreichtum spiegelt sich zudem in Gebirgsseen, Höhlenkomplexen und auch riesigen Gletschern wieder. Da sich der Nationalpark durch unterschiedliche Klimazonen zieht, gibt es einen einzigartigen Artenreichtum an Pflanzen und Tieren, sogar einige Endemiten, die nur an diesem Ort existieren. Insgesamt sind etwa 6000 Pflanzenarten hier beheimatet, unter anderem zahlreiche einzigartige Lilien-, Primel- und Orchideenarten. Hinzu kommen noch seltene Säugetierarten, wie kleinen Pandas, Kragenbären und Raubkatzen, sowie über 400 Vögel, darunter 22 Einmalige.