Die Mogao-Grotten liegen etwa 25 km entfernt von der Stadt Dunhuang in der chinesischen Provinz Gansu. Schon zu Zeiten der Seidenstraße, Mitte des 7. Jahrhunderts, war dieser Ort, durch seine Oase ein bedeutendes Zentrum für Reisende und Händler. Bereits in dieser Epoche fanden sich zahlreiche Grotten in dem anderthalb Kilometer langen Abhang. Diese wurden von den Reisenden der Seidenstraße oft benutzt, um für ihre langen Reisen Glück zu erbitten. Der tatsächliche Erbauungszeitraum erstreckt sich vom 4. bis zum 12. Jahrhundert. In dieser Zeit wurden die Höhlen durch buddhistische Mönche in den Sandstein getrieben. Das besondere dieses UNESCO-Weltkulturerbes ist die künstlerische Innenausstattung der Grotten. Hier finden sich eine Vielzahl von beeindruckenden Wandgemälden und Staturen, die zu den bedeutendsten buddhistischen Kunstwerken ganz Chinas zählen.
So trifft man dort über 2 000 Skulpturen und fast 46 000 Quadratmeter an künstlerisch gestalteter Wandfläche an. Aber nicht nur Kunstwerke, auch bedeutsame Dokumente, versteckt hinter den bemalten Wänden, wurden hier entdeckt. Unter anderem das legendäre Diamant-Sutra, es zählt zu den substantiellsten Texten des Mahayana-Buddhismus. Durch den sich im 11. Jahrhundert ausbreitenden Islam, sowie erstarkte Mongolenheere, war dies die einzige Möglichkeit diese Texte der Nachwelt zu erhalten. Entdeckt wurden diese Texte erst im frühen 20. Jahrhundert durch den buddhistischen Mönch Wang Yuan-lu. Im Jahr 1961 wurden die Mogao-Grotten auf die Liste der Denkmäler der Volksrepublik China gesetzt. Seit 1987 sind sie offizielles Mitglied in der Riege der Weltkulturerben der UNESCO.