Qufu
In der Stadt Qufu, im Osten Chinas, befinden sich der Konfuziustempel sowie die Residenz der Familie Kong. Die Anlage wurde 478 v.Chr. in Gedenken an den großen Philosophen und Politiker erbaut. 1994 wurde sie aufgrund ihrer Einzigartigkeit zum Weltkulturerbe ernannt. Der bedeutende künstlerische und vor allem historische Charakter konnte bis in die heutige Zeit erhalten bleiben.
Zur Gesamtheit der Stätte zählen der Tempel, der Friedhof und die Residenz Konfuzius, die heute mehr als 100 Gebäude umfassen. Auf dem Friedhof finden sich neben dem Grab des Philosophen die Überreste von mehr als 100 000 seiner Nachkommen. Das ursprünglich kleine Haus der Familie Kong entwickelte sich in einen riesigen Adelssitz.
Seit der Erbauung wurde der Tempel durch die Nutzung unzähliger Kaiser und Herzöge stets um- und wieder aufgebaut. Im Jahr 1499 erfolgte, nach einem Brand, der letzte Wiederaufbau in den heutigen Zustand.
Auf einer zentralen Achse sind die neun Höfe angeordnet. Diese werden dabei gen Tempel größer und weisen stattliche Strukturen auf. Der Tempel verfügt über mehr als 1 000 Stelen sowie herausragende Beispiele der Kalligrafie und der chinesischen Kunst. Außerdem gibt es zahlreiche Steinreliefs sowie Holzschnitte mit Darstellungen aus dem Leben des Konfuzius.
Seine Nachkommen lebten in der Residenz der Familie Kong. Die Villa ist im traditionellen chinesischen Stil erbaut. Auf der Vorderseite befinden sich die offiziellen Räumlichkeiten, die Wohnräume sind im hinteren Bereich orientiert. Den architektonischen Höhepunkt erreichte das Anwesen im 16.Jh. In 170 Gebäuden befanden sich 560 Zimmer. Erhalten sind heute 152 Gebäude mit 480 Zimmern, in denen wichtige chinesische Kulturdenkmäler bewahrt werden.